Was ist eigentlich Plattenwerfen ?
Das Plattenwerfen ist ein sehr altes Brauchtum und hat in den Alpenländern eine uralte Tradition und Geschichte. Der Ursprung kommt nachweislich aus dem Bauernstand, denn seit es Hufeisen gibt, wurden sie als handliche Wurfgeräte für diesen interessanten Freizeitsport verwendet. Im Alpenraum hat sich im Laufe des letzten Jahrhunderts daraus das Plattenwerfen entwickelt.
Durch entsprechende Regelwerke wurde diese Sportart der heutigen Zeit angepasst. Im Wandel der Jahrzehnte wurde aus dem Hufeisen- und Plattenwerfen ein ernstzunehmender Freizeitsport.
Die Wurfgeräte sind heute vielfältige, speziell angefertigte Eisen aus gehärtetem Stahl, unterschiedlich in der Form, in Hufeisenform oder ringförmige und abgeschrägte Metallplatten, mit einem erlaubten Durchmesser von höchstens 19 cm.
Durch die Wurfweite von 18 m sind bei den Sportplatten gewichtsmäßig Grenzen gesetzt, im Normalfall ist das Gewicht bei ca. 1 bis 1,3 kg.
Der Zielpunkt ist ein Holzwürfel den man Daube oder Hase nennt. Es ist ein Würfel mit 8 cm Kantenlänge und sollte sich farblich gut sichtbar vom Grasboden abheben. Als Wettkampfplatz für zwei Mannschaften ist ein Stück ebene Wiese erforderlich, ca. 4 m breit und etwa 30 m lang. Eine Mannschaft besteht normalerweise aus 4 Werfern (Ausnahme bei vereinzelten Turnieren-8 Mann)
Ziel des Plattenwerfen ist es, ein oder mehrere Eisen näher an die Daube zu platzieren als der Gegner.
Vom Bewegungsablauf her ist das Hufeisen- und Plattenwerfen dem Kegel- oder Stocksport sehr ähnlich, ist aber von der Schwierigkeit her höher einzustufen, da man nicht nur die Richtung beachten muss, sondern auch auf den Punkt genau zu werfen hat.
Der Ehrgeiz ist natürlich sehr groß und es erfordert viel Übung und Training, um bei Wettbewerben ganz vorne mitmischen zu können und es erfordert auch eine gute körperliche Belastbarkeit und Ausdauer.
In Österreich wird seit vielen Jahren mit den Oberösterreichern und den Tiroler Vereinen der Bundesländer-Meister ermittelt. Aber auch zwischen Salzburg und Bayern gibt es schon lange durch Freundschaftswerfen und hart umkämpften Turnieren keine Grenzen mehr.
Wichtige Faktoren sind Freude und Entspannung und dass „Jung” und „Alt” gemeinsam Spaß an diesem Freiluftsport haben. Dass man diesen Sport vor allem kostengünstig betreiben kann, ist ein schwerwiegendes Argument, das zusätzlich für den Plattenwerfersport spricht.